Hamburger S-Bahn soll bis 2030 digitalisiert werden – Mehr Züge auf dem Gleis

Zug der Baureihe 474 im S-Bahn-Werk | Foto: DB AG / Sophie Fiebeler

Mit der Digitalisierung der Zug­steuer­ungs- und Sicher­ungs­systeme könnte die S-Bahn Hamburg 30 Prozent mehr Züge fahren lassen und Verspätungen reduzieren. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Geschäfts­führer Kay Uwe Arnecke am Freitag vorstellte.

HAMBURG | Probefahrten mit einem digital gesteuerten Zug laufen bereits seit Monaten. Mit Hilfe der Automatischen Zugsteuerung fährt die Bahn nahezu von selbst, das heißt, der Lokführer bleibt an Bord, überwacht die Fahrt, muss aber nur in Notfällen eingreifen.

Der erste umgerüstete Zug der Baureihe 474 soll am 11. Oktober zum ITS-Kongress vorgestellt werden, mit einer Jungfernfahrt auf der S-Bahn-Linie 21 zwischen den Stationen Berliner Tor und Bergedorf. Auf dem internationalen Kongress geht es um intelligente Transportsysteme (ITS).

„Die Digitalisierung hat ein großes Potenzial für das gesamte Hamburger S-Bahn-Netz. Es schafft auf den vorhandenen Gleisen größere Kapazitäten, höhere Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit beim Bahnfahren“, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Das Projekt soll bis 2030 verwirklicht werden.

Laut Studie wird die Umrüstung rund 800 Millionen Euro kosten. Allein die Modernisierung und der Bau neuer Stellwerke erforderten Investitionen von 620 Millionen Euro, hieß es. Der Senat will ab 2030 den Hamburg-Takt einführen. Dieser sieht vor, dass Menschen innerhalb von fünf Minuten Bus, U- und S-Bahn oder andere Mobilitätsangebote in Anspruch nehmen können.


Quelle: EVN / dpa