Viele Städte in Norddeutschland untersagen in diesem Jahr das Böllern und das Zünden von Feuerwerk. Harte Strafen drohen. Doch es gibt auch Ausnahmen.
Bremen/Göttingen – Das neue Jahr mit Feuerwerksraketen und Böllern begrüßen? Das könnte in diesem Jahr extrem teuer werden. Viele Städte in Norddeutschland haben Böller- und Feuerwerks-Verbote für 2021 ausgesprochen. Wer erwischt wird, dem drohen teils harte Strafen.
Bundesländer: | Niedersachsen | Bremen |
Fläche: | 47.614 km² | 326,7 km² |
Bevölkerung: | 7,982 Millionen (2019) | 569.352 (2019) |
Hauptstadt: | Hannover | Stadt Bremen |
Besonders streng hält es Bremen: Das Land will rigoros gegen Böller-Fans vorgehen – als Reaktion auf die Ereignisse in den vergangenen Jahren. An der Weser hätten sich viele alkoholisierte Menschen versammelt und durch Feuerwerk sei es zu teils hochgefährlichen Situationen gekommen, sagte Rose Gerdts-Schiffler, Sprecherin im Innenressort.
Böllerverbot an Silvester 2021 in Niedersachsen und Bremen: Harte Strafen drohen
So würde gleich an mehreren Orten striktes Feuerwerks-Verbot bestehen, etwa in der Innenstadt in Bremen oder am Zoo in Bremerhaven. Auch in der Umgebung von Krankenhäusern soll nicht geböllert werden, ebenso am Weserufer. Wer dort dennoch Kracher zündet, soll mit Geldstrafen von bis zu 5000 Euro belangt werden. Eine entsprechende Polizeiverordnung soll das möglich machen.
Auch viele Städte in Niedersachsen wollen ihre Bürger vor Verletzungen schützen und Gebäude vor Bränden. Göttingen beispielsweise hält an der Regelung der vergangenen Jahre fest: keine Böller und kein Silvesterfeuerwerk in der Stadt innerhalb des Innenstadtwalls. Außerdem sei ein Mindestabstand von 200 Metern zu Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen sowie Kirchen einzuhalten. Auch vor brandgefährdeten Gebäuden wie Fachwerkhäusern ist Feuerwerk untersagt.
Städte in Niedersachsen sprechen Böllerverbot an Silvester 2021 aus: Es gibt Ausnahmen
Um die eigenen Fachwerkhäuser sorgen sich auch Städte wie Osterode, Northeim und Hann sowie Münden. Dort stehen in den historischen Altstädten besonders viele der Holz- und Lehmbauten. Die Städte seien durch Feuerwerk sehr stark gefährdet, sagte etwa Julia Hofmann, Sprecherin der Stadt Osterode. Entsprechend ist Silvesterfeuerwerk in den drei Innenstädten ebenfalls verboten.
Gericht kippte Böllerverbot 2020 in Niedersachsen
Im vergangenen Jahr hatte die niedersächsische Landesregierung über die Corona-Verordnung versucht, den Verkauf sowie das Mitführen und Abbrennen von Feuerwerkskörpern komplett zu verbieten. Dadurch sollten Menschenansammlungen verhindert und Krankenhäuser nicht durch Menschen mit Feuerwerksverletzungen belastet werden. So sollte die Pandemie eingedämmt werden. Ein Gericht hatte das Böllerverbot in Niedersachsen aber gekippt.
Die neue Coronaverordnung in Niedersachsen sieht die schrittweise Umstellung auf 2G um. Die Zahl der Neuinfektionen steigt wieder drastisch. Auch der Virologe Christian Drosten sprach von einer „echten Notfallsituation“. (Mit dpa-Material) *
Quelle: leinetal24.de