Corona-Regeln im Supermarkt: Was im Dezember bei Aldi, Lidl, Rewe und Edeka gilt

Corona-Regeln im Supermarkt im Dezember: Gilt 2G bei Aldi, Lidl und Edeka sowie Rewe würden Maskenpflicht und Mindestabstand wegfallen.

Virologe Christian Drosten hatte bereits frühzeitig davor gewarnt: Deutschland sieht sich der nunmehr vierte Corona-Welle* ausgesetzt. Das Robert Koch-Institut (RKI) muss nahezu täglich steigende Infektionszahlen sowie eine enorm hohe Sieben-Tage-Inzidenz* vermelden. Flächendeckend setzen viele Bundesländer auf die 2G oder zumindest 3G – auch ein probates Mittel für Supermärkte*?

Corona-Regeln im Supermarkt im Dezember: Gilt 2G bei Aldi, Lidl und Edeka sowie Rewe würden Maskenpflicht und Mindestabstand wegfallen.

Seit Ende April 2020 gibt es die bundesweite Pflicht zum Tragen einer Maske in Bussen, Bahnen und in Supermärkten. Zudem muss auf den Mindestabstand von 1,5 Metern geachtet werden. Daran wird sich auch im Dezember 2021 nichts ändern. Sollten einzelne Filialen auf die 2G-Regel* setzen, nach der nur vollständig Geimpfte oder Genesene Einlass erhalten, würden eben die Corona-Regeln wie Maskenpflicht und Mindestabstand bei Lidl, Aldi, Edeka oder Rewe wegfallen. Dies kann autonom von den jeweiligen Betreiber entschieden werden.

Doch in welchen Bundesländern wird im Kontext von Supermärkten überhaupt auf die 2G-Regel gesetzt? In Sachsen zb. erhalten beispielsweise nur Geimpfte und Genesene Zugang zum Einzelhandel – jedoch mit der Ausnahme, dass in Supermärkten im östlichen Bundesland auch weiterhin Ungeimpfte einkaufen können.

2G-Regel in Supermärkten nur noch in Hessen und Niedersachsen möglich – doch Umsetzung erweist sich bei Aldi, Lidl oder Edeka als äußerst schwierig.

Generell sind es nur noch zwei der 16 Bundesländer, in denen die Corona-Regeln in Supermärkten wie bei Aldi, Lidl oder Edeka zumindest im Bereich des Möglichen liegt. Diese sind Hessen und Niedersachsen, das seinen Pandemie-Kurs mit der seit 24. November geltenden, neuen Corona-Verordnung* verschärft hat. Ob die 2G-Regel im Supermarkt aber tatsächlich umgesetzt wird, obliegt letztendlich der jeweiligen Kette.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) begrüßt ausdrücklich, dass die 2G-Regel in Supermärkten nur eine Option bleibt. Die Freiwilligkeit sei enorm wichtig, betonte HDE-Geschäftsführer Stefan Genth gegenüber dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. Die Umsetzung sei allein deswegen schwierig, weil viele Geschäfte vor allem zur Weihnachtszeit mit einer hohen Kundenfrequenz rechnen – und ihnen letztendlich auch enorme Umsatzeinbußen drohen würden.

„Zugang zu Grundnahrungsmitteln muss allen Menschen offenstehen“: Karl Lauterbach (SPD) mit klarer Meinung zu 2G als Corona-Regel im Supermarkt.

Auch SPD-Gesundheitsökonom Karl Lauterbach, der sich noch Hoffnungen auf das Amt des Gesundheitsministers macht*, spricht sich gegen eine 2G-Regelung in den Supermärkten aus. „Der Zugang zu Grundnahrungsmitteln und anderen Produkten zur Grundversorgung muss allen Menschen offenstehen, auch Ungeimpften“, heißt es vom Sozialdemokraten gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

In dieselbe Kerbe schlagen große Supermarktketten wie Aldi und Edeka, die nicht ihrem „Selbstverständnis des zuverlässigen Grundversorgers widersprechen“ wollen – und dementsprechend eine 2G-Regel in ihren Filialen kategorisch ausschließen. Doch könnte in diese Diskussion rund um Corona-Regeln im Supermarkt zeitnah neue Bewegung kommen.

Denn mittlerweile wurde die 3G-Regel am Arbeitsplatz etabliert, wodurch Ungeimpfte einen negativen Corona-Test vorlegen müssen. Wird dieser Nachweis jedoch nicht erbracht, legt das neue Infektionsschutzgesetz fest, dass die Arbeit nicht verrichtet werden kann. Für Angestellte im Supermarkt kommt eine Homeoffice-Option aus praktikablen Gründen natürlich nicht infrage.

3G bei Aldi und Kaufland: Mitarbeiter müssen Kriterien erfüllen und nachweisen – für Kunden gilt das nicht

Auf Anfrage von Merkur hatte sich Aldi Süd wie folgt geäußert: „Gemäß der voraussichtlich ab dem 24.11. bundesweit geltenden Regelung dürfen Arbeitnehmer die Arbeitsstätte nur mit gültigem 3G-Nachweis betreten oder es muss unmittelbar nach dem Betreten ein beaufsichtigter Selbsttest absolviert werden“. Aldi Nord wiederum hatte verlauten lassen, dass sich die Supermarktkette an den „gesetzlichen Vorgaben“ orientiere und diese „nach und nach“ umsetzen wolle.

Auch die Supermarktkette Kaufland hat sich zur 3G-Regelung* in Supermärkten geäußert. „Aufgrund der aktuellen Neuregelung des Infektionsschutzgesetzes ist der Zutritt zur Arbeitsstätte ausschließlich Beschäftigten mit 3G-Status erlaubt“, heißt es von einer Sprecherin gegenüber Frankfurter Rundschau . Im Gegensatz zu Kaufland-Kunden, müssen Mitarbeiter der Supermarktkette also einen 3G-Nachweis erbringen.

2G im Supermarkt: Sollte diese Corona-Regel gelten, könnte sie vor Gericht wohl erfolgreich angefochten werden

Derweil berichtet das ZDF, dass Kläger vor Gericht eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit hätten, wenn sie gegen eine 2G-Regel in Supermärkten vorgehen würden. Ein theoretisches Szenario, zu dem sich auch Erick Schweickert, einzelhandelspolitischer Sprecher der FDP im Landtag von Baden-Württemberg, äußert.

Und auch Parteikollege Wolfgang Kubicki, der zuletzt Markus Söder (CSU) und Weltärztechef Ulrich Montgomery diffamiert hatte, vertritt eine klare Meinung. Für FDP-Urgestein Kubicki habe eine 2G-Regel in Supermärkten „nichts mehr mit einer sinnvollen Pandemiebekämpfung zu tun“. Dies sagte Kubicki gegenüber der „Bild“. *