- Virologe Christian Drosten sieht den Anteil der Ungeimpften in Deutschland kritisch.
- Er betont, dass es vor allem bei den über 60-Jährigen noch zu viele davon gebe.
- Seiner Meinung nach könnte die Pandemie 2022 für Geimpfte vorbei sein – doch vermutlich müssten die weiter auf Ungeimpfte Rücksicht nehmen.
Der Virologe Christian Drosten kritisiert den hohen Anteil an Ungeimpften in Deutschland. „Wir haben zu viele ungeimpfte Leute in Deutschland, gerade auch über 60. Und die sind natürlich richtig in Gefahr“, sagte der Leiter der Virologie an der Berliner Charité im Deutschlandfunk. „Das wird in Konsequenz auch verhindern, dass wir in Deutschland in die endemische Phase eintreten können, und das wird uns einen extremen gesellschaftlichen, auch wirtschaftlichen Nachteil bringen gegenüber anderen Ländern, wenn wir das nicht hinbekommen.“
Für Geimpfte könne die Pandemie im kommenden Jahr vorbei sein. Falls die Impflücke aber nicht geschlossen werden könne, müssten diese wahrscheinlich weiter Rücksicht nehmen auf die Ungeimpften. Einige Maßnahmen seien dann weiter nötig. „Maske tragen in Räumen beispielsweise im nächsten Winter, das würde mich nicht wundern, wenn wir das noch machen müssen. Ich glaube aber nicht, dass wir in großer Breite dann noch diese Belastung der Krankenhäuser haben werden.“
Drosten: Impfung mit an Omikron angepasstem Wirkstoff nötig
Drosten rechnet auch damit, dass eine Impfung mit einem an die Omikron-Variante angepassten Wirkstoff nötig sein wird. „Ich gehe davon aus, dass jeder nochmal eine Auffrischungsimpfung mit einem Updateimpfstoff braucht“, sagte er im Deutschlandfunk. Zudem werde wahrscheinlich die Inzidenz zum kommenden Winter noch einmal steigen, sodass gefährdete Personen erneut eine Auffrischungsimpfung bräuchten.
RND/Reuters