Cuxhaven verlangt Auszeichnung von Altkanzler Schröder zurück

Cuxhaven/Hannover Die Stadt Cuxhaven wartet bisher vergeblich auf die Rückgabe eines mittlerweile aberkannten Ehrenrings von Altkanzler Gerhard Schröder. Schröder soll auf die Staatskanzlei verwiesen haben – doch auch dort ist der Ring nicht zu finden.

„Bisher liegt er uns noch nicht vor“, sagte ein Sprecher der Nordseestadt am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Zuerst hatte der „Spiegel“ über den verschwundenen Ringe berichtet.Die Cuxhavener Politik hatte Mitte Mai entschieden, dem SPD-Politiker die Ehrung wegen mangelnder Distanzierung zu Russlands Präsident Wladimir Putin und dessen Angriffskrieg in der Ukraine abzuerkennen. In Reaktion darauf verwies Schröder dem Stadtsprecher zufolge jedoch auf die Staatskanzlei in Hannover, weil er bei der Auszeichnung im Jahr 1996 als niedersächsischer Ministerpräsident geehrt worden sei.

Doch im Amtssitz des Ministerpräsidenten ist der Ring ebenfalls nicht zu finden, wie eine Sprecherin der Landesregierung beteuert. „Wir haben daraufhin im Archiv geschaut, und wir haben auf dem Dachboden geschaut und im Verzeichnis im Ministerpräsidentenbüro – er befindet sich nicht in der Staatskanzlei“, sagte sie. In der Regel verließen solche Auszeichnungen das Haus auch mit dem Amtsinhaber, weil sie an persönliche Verdienste geknüpft seien. Auf die Suche nach dem Ring habe sich die Staatskanzlei im Übrigen nach einer Medienanfrage gemacht – Schröder selbst habe nicht darum gebeten.

(ahar/dpa)