Habeck empfiehlt „hydraulischen Abgleich“, um Energie zu sparen

Kurz nachdem Wirtschaftsminister Habeck den Gasnotfall verkündet hat, ruft er die Menschen im Land auf, ihre Heizungen zu überprüfen. Jeder müsse jetzt mithelfen, Energie zu sparen. Aber was ist der „hydraulische Abgleich“, den der Minister empfiehlt?

Kurz nachdem Wirtschaftsminister Habeck den Gasnotfall verkündet hat, ruft er die Menschen im Land auf, ihre Heizungen zu überprüfen. Jeder müsse jetzt mithelfen, Energie zu sparen. Aber was ist der „hydraulische Abgleich“, den der Minister empfiehlt?

Privathaushalte müssten sich jetzt fragen, wo es noch Einsparpotenziale gibt. „Bevor der Winter kommt, macht es Sinn, noch einmal die Heizung vernünftig einzustellen oder einen hydraulischen Abgleich durchzuführen.“ Man dürfe auch kleinere Maßnahmen nicht unterschätzen, sagte Habeck. Man muss jede Kleinigkeit und Banalität mit den 42 Millionen Haushalten in Deutschland multiplizieren. „Allein durch einen hydraulischen Abgleich sind bis zu 15 Prozent Heizkostenersparnis im Haushalt möglich“, so der Wirtschaftsminister.

Was ist der hydraulische Abgleich?

Der hydraulische Abgleich ist in erster Linie die richtige Einstellung der Heizung. Denn bei den üblichen Heizsystemen gibt es ein Problem: Nicht bei allen Heizkörpern kommt Wasser in der gleichen Menge und Temperatur an. Das liegt daran, dass die Heizkörper meist entlang eines Heizungsrohres in einer Reihe angeschlossen sind. Da sich das Wasser immer den einfachsten Weg sucht, bekommt der erste Heizkörper, der am nächsten am Heizkessel dran ist, deutlich mehr und heißeres Wasser als die weiter hinten in der Reihe angeschlossenen Heizkörper. Die Folge ist, dass einzelne Heizkörper in der Wohnung nicht richtig warm werden.

Nur wenn die richtige Menge an Heizwasser für die einzelnen Heizkörper ankommt, werden Räume gleichmäßig und energiesparend beheizt. Deshalb ist es wichtig, dass der Heißwasserzufluss an den Verbindungsstücken zwischen Heizungsrohr und Heizung genau reguliert wird. Ziel ist, dass der erste Heizkörper in der Reihe weniger Wasser bekommt und durch die weiteren Radiatoren entlang des Strangs mit zunehmender Distanz zum Heizkessel entsprechend mehr Wasser hindurchfließt.

Um herauszufinden, was die richtige Durchlaufmenge für den jeweiligen Heizkörper ist, muss dessen Größe und Entfernung zur Heizung berücksichtigt werden.

Um die Durchflussmenge des jeweiligen Heizkörpers richtig zu regulieren, gibt es eine Art Stellschraube. Die findet man, wenn man das Thermostat des Heizkörpers abschraubt. Ähnliche Einstellmöglichkeiten gibt es auch für Fußboden- oder Wandheizungen. Laut Verbraucherzentrale liegt der Preis für einen hydraulischen Abgleich durch einen Profi bei rund 400 Euro. Der Staat übernimmt über einen Bafa-Zuschuss 20 Prozent der Kosten. Das Sparpotenzial der Maßnahme liegt bei bis zu 100 Euro im Jahr.

Die Verbraucherschützer raten zu dem Service, weil Haushalte nicht nur Gas, sondern auch Stromkosten einsparen, da die Wärmepumpen bei einer gut eingestellten Heizung weniger arbeiten müssen. Außerdem können Störungsgeräusche in der Heizung durch die Maßnahme verschwinden. Die Organisation empfiehlt grundsätzlich einen hydraulischen Abgleich für alle Gebäude und Heizsysteme, vor allem nach größeren Dämmmaßnahmen. Bei Neubauten wird die Maßnahme meist direkt durchgeführt.

verwendete Quelle: RND