“Uns Uwe” ist tot – Trauer um HSV-Idol Seeler

HSV: “Uns Uwe” lebt nicht mehr: Fußball-Deutschland trauert um Uwe Seeler

Hamburg und die Fußball-Welt trauern um Uwe Seeler. Die Fußball-Legende des Hamburger SV ist heute im Alter von 85 Jahren gestorben. Das bestätigte der HSV unter Berufung auf Seelers Familie.

Zuvor hatte NDR 90,3 über Seelers Tod berichtet. Der Ehrenspielführer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft hatte zuletzt immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Seeler wurde mit dem HSV 1960 deutscher Meister. Seit 2003 ist “Uns Uwe” Ehrenbürger der Stadt Hamburg. Nach NDR Informationen starb Seeler im Kreis seiner Familie zu Hause in Norderstedt. Uwe Seeler hinterlässt seine Frau Ilka, drei Töchter und sieben Enkelkinder. 

Bundeskanzler kondoliert – Fans in tiefer Trauer

Vom Bundeskanzler bis zum einfachen Fußball-Fan – die Nachricht vom Tod Uwe Seelers versetzte am Donnerstag viele Menschen deutschlandweit in große Trauer. “Deutschland trauert um ‘Uns Uwe’. Er war Vorbild für viele, Fussballlegende und natürlich Hamburger Ehrenbürger. Zu seinem 80. Geburtstag durfte ich die Tischrede halten: ‘So wie #UnsUwe möchten wir eigentlich alle sein: selbstbewusst und bescheiden.’ Er wird fehlen”, twitterte Bundeskanzler Olaf Scholz.

HSV setzt Fahnen im Volkspark auf halbmast

Der Hamburger SV stellte das schwarz-weiß-blaue Vereinswappen auf seinem Twitteraccount auf schwarz-weiß um und setzte die Fahnen vor dem Volksparkstadion auf halbmast. Fußball-Anhänger legten am frühen Abend an der überdimensionalen Bronzeskulptur vom rechten Fuß Seelers Blumen nieder. Die 5,30 Meter hohe Plastik an der Nordostecke des Stadions mit einem Gewicht von vier Tonnen ist im August 2005 eingeweiht worden.

“Mit Uwe Seeler, Ehrenbürger seit 2003, verliert die Hansestadt Hamburg einen Ausnahme-Fußballer und besonderen Menschen. Tschüs, Uwe!”, schrieb die Stadt Hamburg auf ihrer Website.

“Das Schönste auf der Welt ist doch, normal zu sein.”Uwe Seeler”

Von 1954 bis 1970 bestritt Seeler 72 Länderspiele und erzielte dabei 43 Tore. Bei vier Weltmeisterschaften war der Angreifer mit von der Partie. Dreimal (1960, 1964 und 1970) wurde Seeler zum “Fußballer des Jahres” gewählt. Von 1995 bis 1998 führte er den HSV als Präsident an.

Gesundheitliche Probleme schränkten Seeler immer mehr ein

Seit einem Autounfall 2010 war er auf dem rechten Ohr taub und beklagte Gleichgewichtsprobleme. Zudem bekam Seeler einen Herzschrittmacher und musste sich einen Tumor in der Schulter entfernen lassen. Mehrmals war er zuletzt in seinem Haus in Norderstedt gestürzt. Einmal hatte er sich dabei die rechte Hüfte und drei Rippen gebrochen. Ihm war daraufhin ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt worden. Danach musste er einen Gehstock nutzen. Bei einem Sturz wenige Wochen zuvor hatte er sich einen Finger gebrochen und das rechte Schienbein aufgerissen. Termine und Einladungen konnte er immer seltener wahrnehmen.

“Ich bin stinknormal, und das gefällt mir”

Seeler galt als Inbegriff an Bodenständigkeit, Bescheidenheit, Ehrlichkeit und Treue. “Das Schönste auf der Welt ist doch, normal zu sein”, sagte der Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes vor seinem 85. Geburtstag im November 2021. “Ich bin stinknormal, und das gefällt mir.”

DFB-Frauen mit Trauerflor

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) kündigte kurz nach der Nachricht von Seelers Tod an, dass das Nationalteam der Frauen im EM-Viertelfinale heute Abend in London-Brentford gegen Österreich im Gedenken an Seeler mit Trauerflor spielen wird. Vor dem Spiel soll es im Stadion eine Schweigeminute geben.

“Ruhe in Frieden, Uwe Seeler!”, heißt es auf dem Twitter-Account der Männer-Nationalmannschaft: “Unser Ehrenspielführer ist im Alter von 85 Jahren verstorben. Unsere Gedanken und unser aufrichtiges Mitgefühl gelten seiner Familie und seinen Angehörigen.”