Bundesweiter Warnstreik am Montag

Betroffen sind der Fern-, Regional-, und Nahverkehr sowie Flughäfen und die Autobahngesellschaft, wie beide Gewerkschaften am Donnerstag mitteilten. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG erklärte, sie rufe die rund 230.000 Beschäftigten aller Eisenbahn- und Verkehrsunternehmen, in denen derzeit verhandelt werde, am 27. März zu einem bundesweiten Warnstreik auf. Die Arbeitsniederlegungen sollten in der Nacht zu Montag um 0 Uhr beginnen. Die Folgen würden den Tag über andauern.

Ver.di kündigte an, unter anderem die Verkehrsflughäfen bis auf Berlin und andere öffentliche Einrichtungen in mehreren Bundesländern zu bestreiken. Man werde gemeinsam handeln, sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke. Ver.di rufe rund 120.000 Beschäftigte zum Arbeitskampf auf.

Ver.di fordert 10,5 Prozent mehr Lohn, die EVG 12 Prozent

Die Gewerkschaften begründeten ihr Vorgehen mit mangelnden Fortschritten bei den jeweiligen Tarifrunden. Für die bundesweit etwa 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen fordert die Gewerkschaft ver.di 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber ein Plus von 500 Euro pro Monat. Die Arbeitgeber lehnen diese Forderung als unverhältnismäßig ab. Sie bieten schrittweise fünf Prozent mehr bei zweijähriger Laufzeit sowie eine Einmalzahlung von 2.500 Euro. Die dritte Verhandlungsrunde ist für kommende Woche in Potsdam geplant.

Die EVG verhandelt für rund 230.000 Beschäftigte bei Bahn- und Busunternehmen und pocht auf zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr. Die Angebote von Deutscher Bahn oder den öffentlichen Arbeitgebern sind vergleichbar und umfassen je in zwei Schritten insgesamt fünf Prozent mehr Lohn und Einmalzahlungen von bis zu 2.500 Euro.

Bereits heute großer Streiktag in Hamburg

Zahlreiche Beschäftigte des öffentlichen Diensts sind bereits heute in Hamburg unter dem Motto “Wir sind das Gold der Stadt!” in einen ganztägigen Ausstand getreten. “Der Warnstreik hat wie geplant überall in Hamburg begonnen”, sagte eine ver.di-Sprecherin. Betroffen seien unter anderem Krankenhäuser, die Stadtreinigung und die Staatsoper. Auch zahlreiche Kindertagesstätten sind geschlossen. “Wie viele Kitas letztendlich wirklich bestreikt werden, werden wir erst im Laufe des Tages sagen können”, sagte die Sprecherin dazu.