Weil erwägt Einschränkungen für Geimpfte

Familienbesuche in der Weihnachtszeit könnten die hohen Corona-Inzidenzwerte noch weiter steigen lassen. Wegen des erhöhten Infektionsrisikos zieht Niedersachsens Ministerpräsident Weil Kontaktbeschränkungen zum Jahreswechsel in Betracht – die auch Geimpfte betreffen würden.

Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil hat sich für Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte in der Zeit nach Weihnachten ausgesprochen. Die “zahlreichen Familienkontakte” würden “nach aller Erfahrung auch wieder für eine Reihe von Ansteckungen sorgen”, sagte er der Tageszeitung “Welt”. “Es ist also eine Überlegung wert, ob man die damit verbundene Infektionsdynamik nicht durch eine begrenzte Auszeit abmildern sollte.”

Als Argument führte er an, dass “zehn Prozent der Infektionen von Geimpften ausgehen.” Das spräche zwar nicht gegen die Wirksamkeit des Impfstoffes, aber es zeige, “dass wir als Gesellschaft insgesamt immer noch eine viel zu hohe Viruslast mit uns herumschleppen.”

Die Ministerpräsidenten wollen nach Weils Angaben am kommenden Donnerstag mit dem designierten Bundeskanzler Olaf Scholz zusammentreffen, um über das weitere Vorgehen in der Pandemiebekämpfung zu sprechen. “Dann werden wir uns natürlich auch Gedanken darüber machen müssen, wie es nach Weihnachten weitergehen soll”, sagte Weil. “Am Ende hängt das an der Entwicklung des Infektionsgeschehens und an der Lage auf den Intensivstationen.”

Spitzenvertreterinnen und -vertreter von Bund und Ländern hatten vergangene Woche unter anderem beschlossen, dass für Menschen, die weder gegen Corona geimpft noch von einer Corona-Erkrankung genesen sind, bundesweit einheitliche Kontaktbeschränkungen eingeführt werden. Treffen sind dann auf den eigenen Haushalt sowie höchstens zwei Menschen eines weiteren Haushaltes begrenzt, wobei Kinder bis 14 Jahre ausgenommen werden.

Quelle: ntv.de , mbu/AFP