Sie sollte Gesundheitsämtern bei der Kontaktnachverfolgung helfen – nun ist Schluss für die Luca-App in Niedersachsen. Die Landesregierung verlängert die Lizenz nicht.
Der Vertrag läuft Ende März aus. Niedersachsen verabschiedet sich von der Luca-App – und folgt damit dem Beispiel von anderen Bundesländern.
Hannover | Wie schon mehrere andere Bundesländer verzichtet nun auch Niedersachsen auf die Luca-App zur Corona-Kontaktnachverfolgung. Das kündigte Landeswirtschaftsminister Bernd Althusmann am Donnerstag in Hannover an.
„Wir verlassen uns auf die freiwillige Nutzung der Corona-Warn-App“, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) am Donnerstag in Hannover. Die Lizenz läuft Ende März aus, eine Entscheidung hätte spätestens bis zum Ende dieses Monats getroffen werden müssen. Für die einjährige Nutzung der App, die die Kontaktnachverfolgung für die Gesundheitsämter erleichtern sollte, zahlte das Land gut drei Millionen Euro.
In den vergangenen Wochen wurde in Niedersachsen vermehrt über den Ausstieg aus der Luca-App diskutiert. Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) machte deutlich, dass die Landesregierung durchaus skeptisch hinsichtlich des Nutzens der App sei. Länder wie Schleswig-Holstein hatten bereits vor gut einem Monat entschieden, den Vertrag mit dem Hersteller auslaufen zu lassen. Grund war das Ende der Kontaktnachverfolgung in dem norddeutschen Bundesland.
An der Luca-App hatte es immer wieder Kritik gegeben. Skeptiker störten sich vor allem an der zentralen Datenspeicherung. Zudem sorgte ein Fall in Mainz für Aufsehen, bei dem die Polizei die Daten von Gästen widerrechtlich über das Gesundheitsamt abfragen ließ.
Gesundheitsämter nutzten Luca-App nur noch selten
Niedersachsen hatte den Vertrag für die Luca-App Ende März 2021 abgeschlossen. Für die einjährige Nutzung wurden inklusive Nebenkosten rund drei Millionen Euro fällig. Die Gesundheitsämter hatten die App zuletzt nur noch vereinzelt genutzt.