Angebliche Whatsapp-Familien-Kontakte bitten erneut um Hilfe bei Überweisung

Foto: H.J. Henschel, LKA NI

Die Masche ist nun bereits seit Juni 2021 im Umlauf. Die Täter geben sich über einen Whatsapp-Chat als Sohn oder Tochter der angeschriebenen Person aus und täuschen digitale Probleme vor. Im weiteren Verlauf wird um Hilfe bei einer oder mehreren Online-Banküberweisungen gebeten.

Diese Betrugsart basiert möglicherweise auch auf Daten, die die Täter im vergangenen Jahr erlangt haben. 

Viele Personen erhielten unerwartet eine Nachricht von einem angeblichen Familienmitglied über den Messengerdienst WhatsApp. Im Gesprächsverlauf, welcher in der Regel in sehr gutem Deutsch verfasst wurde, baten die Täter nach einer zuvor erfundenen Geschichte (z.B. defektes Handy, neues Smartphone, Sdefekte SIM-Karte, Banking-App-Probleme usw.) um Hilfe bei dringenden Banküberweisungen. Viele der angeschriebenen Personen hinterfragten die Geschichte nicht und halfen durch zum Teil mehrere Banküberweisungen auf ein fremdes (u.a. ausländisches) Konto. Auch Nachfragen bezüglich eines Anrufes wurden mit weiteren erfundenen Geschichten („Lautsprecher defekt“, „Kann grad nicht telefonieren“ usw.) abgelehnt oder einfach ignoriert.

Nun bekommen wir wieder vermehrt Hinweise und Anfrage von Betroffenen, die auf die gleiche Weise angeschrieben wurden und wo die Täter erneut um Überweisungen bitten.

Einen typischen Chatverlauf sehen Sie hier
(Auszüge aus dem Chat):

Ein weiterer Beispieltext wäre:

Wichtig ist, nicht auf diese Nachrichten zu reagieren! Kontaktieren Sie die Person, die hier vorgetäuscht wird, auf alternativem Wege und lassen Sie sich nicht durch den falschen Chat-Partner davon abbringen. Nutzen Sie einen anderen Messenger, Mailverkehr oder die Ihnen bekannten Rufnummern, um eine parallele Kommunikation zu starten.

Überweisen Sie auf keinen Fall Geld von Ihrem Bankkonto auf Ihnen unbekannte Bankkonten. Das Geld wird im schlimmsten Fall bereits nach kurzer Zeit nicht zurückzuholen sein.

Sollten Sie auf diese Masche hereingefallen sein, informieren Sie zunächst Ihre Bank. Ggf. kann die Überweisung noch gestoppt werden. Bereits wenige Stunden könnten jedoch zu lang sein.
Erstatten Sie im Anschluss Anzeige bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle. Erstellen Sie Screenshots des Chatverlaufes, Kontaktes und von der Überweisung (mit eindeutig erkennbarem Empfängerkonto) und bringen Sie diese Daten mit zur Anzeigenerstattung.

verwendete Quelle: LKA NDS