Ukrainische Geflüchtete bekommen Knöllchen, weil sie keine Umweltplakette haben

Sie kennen noch nicht alle Regeln, sagt eine ukrainische Geflüchtete aus Hannover. Sie und ihr Mann sollen ein Bußgeld zahlen, weil an ihrem Auto keine Umweltplakette klebt. Der Fall nimmt für das junge Ehepaar aber doch noch ein gutes Ende.

Hannover.Ein junges Ehepaar, das aus der Ukraine geflüchtet ist, soll eine Ordnungsstrafe zahlen, weil an ihrem Auto keine Umweltplakette angebracht ist. Die Höhe der Strafe beläuft sich auf 80 Euro, wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ (HAZ) berichtet.

Das junge Paar aus Odessa war mit ihrem Sohn Vadim (4) Ende Februar mit dem Auto vor dem Krieg geflohen und kam zuerst bei Verwandten und schließlich bei freiwilligen Helfern in Hannover unter.

Bußgeld kann nicht storniert werden

Am 15. März habe Arthur dann das Knöllchen an seinem Auto entdeckt und die noch anwesende Kontrolleurin angesprochen. „Mein Mann versuchte zu erklären, dass wir vor Kurzem aus der Ukraine hierher gekommen sind und noch nicht alle Regeln kennen und noch nicht einmal Zeit hatten, uns anzumelden“, berichtete Victoria (28) der HAZ und erklärte weiter „Die Kontrolleurin sagte, dass sie das Bußgeld nicht stornieren könne, und erklärte uns, wo wir für sieben Euro diese Plakette kaufen können.“

Knöllchen wird zurückgenommen

Bei der Stadtverwaltung hieß es am Donnerstag auf Nachfrage der HAZ, dass das Knöllchen zurückgenommen wird. „Auch in allen vergleichbaren Fällen wird es von der Landeshauptstadt keinerlei Buß- oder Verwarngelder geben“, sagte Stadtsprecher Dennis Dix der Zeitung. Sollte trotzdem ein Verfahren eingehen und das Bußgeld bezahlt werden, werde es zurückerstattet.

RND/nis