Cell Broadcast wird erstmals Bundesweit getestet

Das Cell-Broadcast-System wird bald in Deutschland getestet. (Bildquelle: Unsplash)

Wenn bald alle Handys in Deutschland gleichzeitig klingeln, dann ist keine Panik angesagt. Stattdessen handelt es sich um einen Test des Cell-Broadcast-Systems, der für einen bundesweiten Warntag geplant ist. Um größere Teile der Bevölkerung zu erreichen, wird nicht mal ein Smartphone benötigt.

Cell Broadcast: Großer Test in Deutschland geplant

Nach der Hochwasserkatastrophe im vergangenen Jahr richtete sich der Blick schnell auf ein umfassendes Warnsystem, das möglichst die gesamte Bevölkerung erreichen kann. Nun steht fest, dass das Cell-Broadcast-System an einem bundesweiten Warntag erstmals flächendeckend getestet werden soll. Einen genauen Termin gibt es noch nicht, doch unsere Handys werden sich wohl an einem Tag im September 2022 alle gleichzeitig melden.

Anders als bei Lösungen wie Nina und Katwarn wird dabei keine spezielle App auf dem Smartphone benötigt. Stattdessen kommt beim Cell-Broadcast-System eine Art SMS zum Einsatz, die auf allen Geräten innerhalb bestimmter Funkzellen auftaucht. So soll sichergestellt werden, dass auch Besitzer älterer Handys (Feature Phones) erreicht werden.

Bis zum 30. Juni soll das modulare Warnsystem testweise stehen, erläutert das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Der Testbetrieb der Netzbetreiber soll dann „so schnell wie möglich“ abgeschlossen werden, heißt es. Mit einem Normalbetrieb ist nach jetzigem Kenntnisstand aber erst bis spätestens Februar 2023 zu rechnen.

Bis Cell Broadcast steht, sollte die Warn-App Nina installiert sein:

Verzögerung bei Warnsystem in der Kritik

Dass sich der Aufbau des Cell-Broadcast-Systems in die Länge zieht, wird von Politikern verschiedener Parteien kritisiert. FDP-Innenpolitikerin Sandra Bubendorfer-Licht zufolge wurde das System schlicht „versäumt, verschlampt, verschleppt“. Auch Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) spricht in diesem Zusammenhang von einer „ärgerlichen Zeitverzögerung“

(Quelle: Spiegel).