Nordmole in Bremerhaven sackt ab: Leuchtturm droht umzustürzen

Bremerhaven. Der Turm an der Nordmole von Bremerhaven droht zu stürzen. In der Nacht zum Donnerstag war die sogenannte Kaje, auf der der Turm steht, eingesackt. Dadurch geriet der Moleturm in eine gefährliche Schieflage. Das Niedrigwasser zur Mittagszeit, das Druck von dem Bauwerk nahm, überstand der Turm, aber ohne sich weiter zu neigen, wie eine Senatssprecherin am Donnerstagmittag sagte.

Die Polizei sperrte die Einfahrt zum Fluss Geeste ab. Auch der Fährbetrieb der Weserfähre wurde eingestellt. Wie die Reederei mitteilte, ist Ersatzverkehr geplant. Die nötige Dauer der Sperrung blieb zunächst unklar. Der betroffene Bereich war offenbar seit Jahren baufällig. Zunächst hatte die „Nordsee-Zeitung“ berichtet.

„Desaster mit Ansage“

Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) zeigte sich angesichts des Absackens der Nordmole entsetzt und übte scharfe Kritik. „Wenn man zynisch sein wollte, könnte man sagen, das war ein Desaster mit Ansage. Ich habe seit Jahren die Verantwortlichen im Senat und bei Bremenports dringlich auf die Notwendigkeit der Sanierung der Nordmole hingewiesen, aber leider ist nichts Sichtbares passiert“, sagte der Rathaus-Chef in einer Mitteilung am Donnerstag. „Was nun geschehen ist, schadet der Stadt Bremerhaven.“

Nach Angaben der Stadt Bremerhaven befindet sich die Nordmole im Eigentum des Landes Bremen. Der Turm ist demnach ein aktives Leuchtfeuer und ist im Besitz des Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes.

Am Donnerstagnachmittag wollte Bremens Häfensenatorin Claudia Schilling (SPD) sich über die Lage vor Ort und den Umgang mit der abgesackten Nordmole informieren.

RND/dpa