Mehrwertsteuer auf Gas gesenkt: Wie viel Geld Verbraucher dadurch jetzt sparen

Nach der gekippten Gasumlage werden Verbraucher bei den Energiekosten weiter entlastet. Wie viel Familien durch die gesenkte Mehrwertsteuer sparen können.

Die Bundesregierung senkt die Mehrwertsteuer auf Gas und Fernwärme. Diesen Beschluss hat das Parlament am Freitag (30. September) gefasst. Bereits ab Oktober sinkt der Prozentsatz von 19 auf sieben Prozent. Die Regelung gilt bis Ende März 2024.

Anders als die Mineralöl-Konzerne beim Tankrabatt soll aber verhindert werden, dass die Energie-Konzerne die Senkung der Mehrwertsteuer in die eigenen Taschen fließen lassen. Die Ampel-Koalition forderte die Energielieferanten auf, die Steuersenkung in voller Höhe an die Verbraucher weiterzugeben. Die Maßnahme war ursprünglich als Ausgleich für die Gasumlage gedacht gewesen. Diese wird aber doch nicht eingeführt.

Mehrwertsteuer auf Gas wird gesenkt: 50 Prozent der Deutschen heizt mit Gas

Etwa die Hälfte aller Haushalte in der Bundesrepublik heizt mit Gas, berichtet das Vergleichsportal Verivox. Nach Rechnung des Portals müssten die Preise für diese Verbraucher nach der Senkung der Mehrwertsteuer um 7,3 Prozent sinken. Wie viel die Verbraucher dadurch sparen, hängt von vielen Faktoren wie Wohnungsgröße, Personenzahl oder dem täglichen Verbrauchsverhalten ab.

Familien werden durch die Senkung der Mehrwertsteuer auf Gas finanziell entlastet. (Symbolfoto) © Ute Grabowsky/photothek.de/Imago

Für eine Familie mit einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden bedeutet die Senkung der Mehrwertsteuer eine Entlastung von 366 Euro im Jahr, wie Verivox berechnet hat. Da aber bislang noch nicht klar ist, ob und wie die Energie-Konzerne steigende Einkaufspreise beim Gas auf die Kunden umlegen, kann dieser Betrag durchaus noch stark variieren.

Bundesregierung schnürt 200-Milliarden-Paket und Gaspreisbremse

Denn: Vom 1. Oktober an müssen Gasversorger auf jede von Haushalten verbrauchte Kilowattstunde Erdgas 0,57 Cent für sogenannte Regelenergie zahlen. Bei Firmen beträgt die Umlage 0,39 Cent je Kilowattstunde. Das teilte das Unternehmen Trading Hub Europe (THE) am Donnerstag (29. September) mit. Die von der Bundesregierung gekippte Gasumlage wäre dabei noch dazu gekommen. Wie das die Gaspreise beeinflusst, ist momentan ein Fall für die Glaskugel.

Auf der anderen Seite kündigte die Bundesregierung am Donnerstag eine Gaspreisbremse an. Dafür soll ein Paket mit einem Volumen von 200 Milliarden Euro geschnürt werden. Weitere Details zum Ablauf bei der Gaspreisbremse sind aber noch nicht bekannt.

Bundeskanzler Olaf Scholz verkündete auf einer Pressekonferenz am Donnerstag, dass aus Russland „auf absehbare Zeit“ zwar kein Gas mehr komme, die Speicher aber zu 90 Prozent gefüllt seien und man damit über den Winter kommen wolle. (esa)