Zecken entfernen beim Hund: Vorsichtig und ohne Gewalt

Gerade dort, wo viele Wiesen und bewaldete Flächen die Region ausmachen, ist es für Hundehalter üblich, den Vierbeiner nach dem Spaziergang auf Zecken zu untersuchen. „Das ist gut und wichtig, aber man muss sich klarmachen, dass gerade Larven – sogenannte Minizecken – dabei sogar von Experten übersehen werden“, sagt Astrid Behr, Tierärztin und Pressesprecherin beim Bundesverband Praktizierender Tierärzte. Zecken sollten mit einer Zeckenzange oder -karte entfernt werden. „Wichtig ist, dass dabei keine Gewalt angewendet wird“, erklärt die Tierärztin, „es ist auch nicht unbedingt nötig, die Zange zu drehen. Man sollte einfach vorsichtig sein, damit der Körper der Zecke sich nicht vom Kopf löst.“

Tierarzt nach Zeckenbiss: Wann es nötig wird

Die Veterinärmedizinerin empfiehlt, die Zecke direkt zu entfernen, wenn man sie bemerkt hat. „Man kann die Einstichstelle auch desinfizieren“, sagt sie. Ein Gang zum Tierarzt sei im Normalfall aber nicht nötig. Erst wenn man beim Vierbeiner eine stark gerötete Stelle oder einen Abszess finden würde, könnte ein Besuch beim Tierarzt erforderlich sein. „Das kann natürlich viele Gründe haben und muss nicht unbedingt mit einem Zeckenbiss zu tun haben“, sagt Behr.

Wenn der Hund sich aber zusätzlich seltsam verhalte, apathisch sei oder andere Krankheitssymptome aufweise, solle ein Arzt aufgesucht werden. Zecken können verschiedene Infektionskrankheiten wie Borreliose übertragen, informiert das Robert-Koch-Institut in Berlin. Die Bakterien werden nach der Blutmahlzeit der Zecke erst nach bis zu 24 Stunden auf den Hund übertragen, weswegen das Absuchen des Tieres nach einem Spaziergang auch wichtig sei, klärt der Tierärzteverband auf.

Hund vor Zecken schützen: Prophylaxe, Zeckenbefall und Gefahr reduzieren

Generell werden die verschiedenen Infektionskrankheiten beim Tierarzt durch einen Bluttest diagnostiziert, sagt Astrid Behr. Es gäbe auch eine Impfung gegen einige dieser Krankheiten, diese sollte aber immer mit dem Tierarzt vor Ort individuell besprochen werden.

„Das Wichtigste ist die Prophylaxe“, stellt Behr fest.“ Hilfreich sind zum Beispiel sogenannte Spot-On-Lösungen: Sie werden auf das Fell aufgetragen und verteilen sich dann auf der Haut. Zecken, die den Hund beißen, haben dann gar keine Möglichkeit, Krankheitserreger zu übertragen, da sie bei Kontakt mit dem antiparasitisch wirkenden Tierarzneimittel sterben.

Ob Anti-Zecken-Halsband, Spot-On-Lösung oder auch Kautabletten gegen Zecken, jeder Hundehalter sollte ausprobieren, was für den eigenen Hund am besten funktioniert, rät Behr.