Nächster Warnstreik bereits im März?

Alles wieder auf Anfang: Die Gewerkschaft der Lokführer und die Deutsche Bahn konnten sich nicht auf einen neuen Tarif einigen. Die Bahn kritisiert die GDL scharf.

Berlin – Der Tarifstreit zwischen Lokführergewerkschaft (GDL) und Deutscher Bahn droht erneut zu eskalieren. Nach vier Wochen Verhandlungen, aus denen kein Mucks zu hören war, kam am gestrigen Donnerstag (29. Februar) die Hiobsbotschaft für Bahnreisende: Die Tarifgespräche sind gescheitert. Damit steht quasi schon fest, dass neue Bahn-Streiks kommen werden. Die Bahn äußert sich in einer wütenden Stellungnahme, in der sie von der fehlenden Kompromissbereitschaft der GDL berichtet. Die GDL wirft der Bahn einen Bruch der Friedenspflicht vor.

GDL und Bahn streiten weiter – Pressekonferenz am Montag

Die GDL habe die Verhandlungen, die noch bis Sonntag angesetzt waren, vorzeitig „platzen lassen“, erklärte ein Bahn-Sprecher am Donnerstag. Die Gewerkschaft warf der Bahn vor, Verhandlungsinterna an Medien „durchgestochen“ zu haben, ging auf die Verhandlungen aber nicht näher ein.

“Trotz weitreichender Zugeständnisse“ und “trotz des Einsatzes von zwei erfahrenen Moderatoren“ habe die GDL den Verhandlungstisch verlassen, erklärte der DB-Sprecher. Bis zuletzt hätten die Gewerkschafter zudem „dogmatisch auf der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich“ beharrt. Dabei hätten die Moderatoren Thomas de Maizière und Daniel Günther „Kompromissvorschläge auch zur wöchentlichen Arbeitszeit gemacht“.

„Wir waren bereit, Schritte bei der Arbeitszeitverkürzung zu gehen, die weit über unser letztes Angebot hinausgehen“, erklärte DB-Personalvorstand Martin Seiler. Nun drohten dennoch weitere Streiks. „In den letzten vier Wochen hat sich die Lokführergewerkschaft keinen einzigen Millimeter bewegt.“ Doch ohne Kompromisse könne es keine Lösung geben.