Niedersachsen fördert ÖPNV-Ausbau mit mehr als 100 Millionen Euro

Gleisbereich in einem Bahnhof (Symbolbild) | Foto: Pixabay

HANNOVER | Der öffentliche Nah­verkehr in Nieder­sachsen soll trotz hoher Verluste gestärkt aus der Corona-Krise hervorgehen.

„Es wird nach der Pandemie darum gehen, den ÖPNV in Nieder­sachsen noch attraktiver zu machen und die Fahrgäste zurück­zugewinnen“, sagte Verkehrs­minister Bernd Althusmann (CDU) bei der Vorstellung des jährlichen ÖPNV-Förder­programms am Mittwoch in Hannover.

Das Land will den Ausbau in diesem Jahr mit 105,8 Millionen Euro unterstützen. In der Folge würden damit Investitionen der Kommunen von rund 268 Millionen Euro ausgelöst, hieß es – etwa für die Erneuerung von 891 Bushalte­stellen und die Einrichtung digitaler Info­systeme. Zusätzlich will das Land 27 Millionen Euro für die Beschaffung von mehr als 200 umwelt­freund­lichen Bussen bereitstellen. Außerdem sollen drei Projekte im Schienen­personen­nahverkehr mit insgesamt 3,6 Millionen Euro gefördert werden – unter anderem die Herstellung der Barrierefreiheit der Bahnsteige auf Borkum.

Neben der Modernisierung müssen die Verkehrs­betriebe allerdings auch die Corona-Krisen­bewältigung stemmen. Wie Althusmann erklärte, lagen die Fahrgastzahlen zuletzt lediglich bei 75 bis 80 Prozent des Vorkrisenniveaus. Bundesweit rechne der Verband Deutscher Verkehrs­unternehmen (VDV) daher für 2022 mit Verlusten von 2,2 bis 2,4 Milliarden Euro – und das, obwohl die Auswirkungen der Omikron-Welle in der Prognose noch nicht berücksichtigt seien. Den ÖPNV-Rettungsschirm will die Landesregierung daher auch in diesem Jahr mit weiteren 120 Millionen Euro fortführen.


EVN / dpa